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Aufstieg durch fachliche Qualifikation oder durch Parteimeriten? Der Streit um die Versorgungsbezüge des Ministerialrats im badischen Kultusministerium Siegfried Federle

Die generelle Vorläufigkeit geschichtswissenschaftlicher Forschungsergebnisse ist eine Binsenweisheit, und deshalb ist es auch nicht erstaunlich, dass die noch recht druckfrischen Bände „Die badischen und württembergischen Landesministerien in der Zeit des Nationalsozialismus“ in Details ergänzungsfähig sind. Im Beitrag des Verfassers dieser Zeilen über das badische Kultusministerium gilt dies zum Beispiel für die Biographie eines zeitweiligen Abteilungsleiters,
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Zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus: Der Justizmord an dem Mannheimer Ehepaar Andreas und Emilie Glock

Auch fast 75 Jahre nach dem Untergang des „Dritten Reiches“ herrscht noch keine vollständige Klarheit darüber, wer zu den „Opfern des Nationalsozialismus“ zu zählen ist. Zwar hat sich der Opferbegriff in den letzten Jahrzehnten beträchtlich erweitert und schließt neben den früh in den Fokus der Erinnerung gerückten Juden und politisch Verfolgten auch lange Zeit marginalisierte
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Hü und hott im badischen NSDAP-Gaupersonalamt: Politische Gutachten über den Ministerialoberrechnungsrat Wilhelm Karle

Die Landesministerien in Baden und Württemberg standen in der Zeit des Nationalsozialismus unter Druck von zweiten Seiten: Zum einen engte die „Verreichlichung“ ihre Handlungsspielräume ein, indem sie ihre Aktivitäten an den Maßgaben der vorgesetzten Behörden in Berlin ausrichten und ihre Entscheidungen mit ihnen abstimmen mussten. Zum anderen mussten sie sich gegenüber den regionalen hohen Parteiinstanzen
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Vorkämpfer der Zwangssterilisationen und Apologet der Euthanasie: Der Freiburger Amtsarzt Walter Füsslin

Die badischen und württembergischen Landesministerien waren in vielfältiger Weise an der Durchsetzung nationalsozialistischen Unrechts beteiligt. Dies gilt auch für die massenhaften Zwangssterilisationen seit 1933 und für die Krankenmorde der Kriegsjahre, die ohne das Dazutun der Gesundheitsabteilungen der Landesinnenministerien nicht hätten durchgeführt werden können. Bei den Recherchen hierzu wurde eine Vielzahl von Einzelgeschichten zutage gefördert, die
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Novizen in der „Quasselbude“: Zum 90. Jahrestag des Einzugs der Nationalsozialisten in den badischen Landtag

Am 6. November 1929 nahmen im badischen Landtag erstmals Abgeordnete der NSDAP Platz. Der sechsköpfigen Fraktion gehörten zwei Männer an, die nach 1933 die Geschicke der badischen Ministerialbürokratie prägen sollten: Robert Wagner als Reichsstatthalter und Walter Köhler als Ministerpräsident und Finanz- und Wirtschaftsminister. Bei der ersten Sitzung des 1929 neu gewählten Landtags traten sie als
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Akten geben Auskunft: Quellen zur Zwangssterilisation im nationalsozialistischen Baden – Die „Erbgesundheitsakte“

Nur wenige Monate nach der Regierungsübernahme der Nationalsozialisten im Reich am 30. Januar 1933 sollte eine neue Bevölkerungspolitik ein „rassisch reines“ und „erbbiologisch hochwertiges“, homogenes Deutschland der Zukunft sicherstellen. Ziel dieser neuen „Erbgesundheitspolitik“ war es, einen – nach Ansicht der Machthaber – physisch und geistig „gesunden Volkskörper“ zu erschaffen. „Volksgenossen“ mit vermeintlich wertvollem Erbgut und
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Vom Fundus über den Kubus zum # – Zum fünfjährigen Jubiläum des schulübergreifenden Seminarkurses „NS in KA“

Mit jungen Menschen lokalgeschichtliche Themen erforschen und einer Öffentlichkeit vermitteln, das ist das zentrale Anliegen, das die Projektpartnerschaft „Nationalsozialismus in Karlsruhe“ mit dem gleichnamigen schulübergreifenden Seminarkurs in der Jahrgangsstufe 1 seit nunmehr fünf Jahren verfolgt. Die Verbindung aus wissenschaftlicher und künstlerischer Auseinandersetzung zu Persönlichkeiten oder Ereignissen vor Ort fordert und fördert interessierte Schüler*innen des Bismarck-,
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Präsentation der Abschlusspublikation im Staatsarchiv Ludwigsburg: Die badischen und württembergischen Landesministerien in der Zeit des Nationalsozialismus

Es ist geschafft! Am 29. April 2019 wurde im Staatsarchiv Ludwigsburg nach mehr als vier Jahren intensiver Forschungs- und Schreibarbeit der erste Teil der Abschlusspublikationen unseres Forschungsprojekts der Presse und der Öffentlichkeit vorgestellt. Vor der öffentlichen Abendveranstaltung betonte die Wissenschaftsministerin Theresia Bauer vor der Presse, dass der „verantwortungsvolle Umgang mit der Geschichte des Nationalsozialismus […]
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Buchpräsentation: Die badischen und württembergischen Landesministerien in der Zeit des Nationalsozialismus

Es ist so weit! Seit einigen Tagen liegt die erste große Abschlusspublikation unseres Forschungsprojekts als Buch vor. Die von Frank Engehausen, Sylvia Paletschek und Wolfram Pyta herausgegebene Publikation dokumentiert in zwei Teilbänden die Entwicklung der „Landesministerien in Baden und Württemberg in der Zeit des Nationalsozialismus“ im systematischen Zugriff auf die Einzelressorts. Der umfangreiche Doppelband (LXXXI
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„jenes Maß von Güte, welches Eigenschaft eines Arztes sein muß“ – Dr. med. Carl Trappmann als Gutachter in Mannheimer Strafverfahren 1939 und 1943.

Auf der Zielgeraden des Forschungsprojekts „Geschichte der Landesministerien in Baden und Württemberg in der Zeit des Nationalsozialismus“ beschäftigt sich der Verfasser dieser Zeilen seit einiger Zeit auch wieder mit Themen, die nicht direkt mit der regionalen Ministerialbürokratie im „Dritten Reich“ in Berührung stehen. Ständige Begleiter bleiben ihm aber die aus dem Projekt vertrauten Typen von
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Von „echten“ und „nicht echten“ Homosexuellen – zur Bedeutung medizinischer Gutachten bei der Verfolgung Homosexueller während der nationalsozialistischen Herrschaft

Die Tätigkeit der Gesundheitsbehörden in der NS-Zeit hat zuletzt verstärkt Aufmerksamkeit gefunden wegen ihrer Beteiligung an Zwangssterilisationen und „Euthanasie“. Aber auch bei der Verfolgung homosexueller Männer spielten sie eine bedeutende Rolle, denn die von Medizinern erstellten Gutachten wirkten sich mitunter deutlich auf das verhängte Strafmaß aus. Im Allgemeinen ist die Verfolgung Homosexueller im Nationalsozialismus, ähnlich
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Amtsübernahme auf die rabiate Art: Wie Otto Wacker am 11. März 1933 ins badische Kultusministerium einzog

Vor einiger Zeit ist an dieser Stelle darüber berichtet worden, wie die badischen Nationalsozialisten mit ihrem Versuch scheiterten, ihrer Machtübernahme in Karlsruhe im März 1933 einen Platz im politischen Festkalender des „Dritten Reiches“ zu sichern. Neben äußeren Widrigkeiten – etwa einem Besuch Hitlers in Karlsruhe gerade an jenen Tagen des Jahres 1936, an denen man
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Wie ein „Führer der Hochschule“ ausgewählt wurde: Der Karlsruher Rektoratswechsel von 1935

Am 21. August 1933 erging ein Erlass des badischen Kultusministers Otto Wacker an die Rektoren und Senate der Universitäten Freiburg und Heidelberg sowie der Technischen Hochschule Karlsruhe, der den für die bisherige Geschichte der Universitäten zentralen Grundsatz der akademischen Selbstverwaltung mit einem Federstrich beseitigte. Der Kern des Erlasses war sein erster Abschnitt, in dem der
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Die pädagogische Mobilmachung – Schule in Baden im Zeichen des Nationalsozialismus

Ingeborg Wiemann-Stöhr hat im vergangenen Jahr ihre Doktorarbeit über die „pädagogische Mobilmachung“ in Baden im „Dritten Reich“ veröffentlicht. Ihre Arbeit bietet zahlreiche thematische Anknüpfungspunkte zu kultur- und bildungsgeschichtlichen Fragestellungen, die auch in unserem Forschungsprojekt eine Rolle spielen, und wir freuen uns deshalb, dass Frau Wiemann-Stöhr ihre Arbeit an dieser Stelle selbst knapp porträtiert. Die vorliegende
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Tagungsband über die deutsch-französischen Besatzungsbeziehungen im 20. Jahrhundert erschienen

Allen, die schon länger darauf gewartet haben, und auch jenen, die noch nicht wissen, was sie im neuen Jahr lesen sollen, können wir die erfreuliche Mitteilung machen, dass der Tagungsband zu unserer Projektveranstaltung vom Frühjahr 2016, die den deutsch-französischen Besatzungsbeziehungen im 20. Jahrhundert gewidmet war, jetzt erschienen ist. Im Mittelpunkt der im Generallandesarchiv Karlsruhe in
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WEIHNACHTSRÄTSEL: SECHS FRAGEN ZU DEN BLOGBEITRÄGEN DES JAHRES 2018

Das diesjährige Weihnachtsrätsel umfasst 6 Fragen zu den 2018 veröffentlichten Blogbeiträgen. Als aufmerksamem Besucher unseres Online-Portals wird es Ihnen sicher nicht schwer fallen, die Fragen zu beantworten. Wenn Sie uns am Ende des Rätsels Ihre Email-Adresse verraten, haben Sie zudem die Chance auf ein Buch als nachträgliches Weihnachtsgeschenk – der/die Gewinner/in wird von uns benachrichtigt. Das Rätsel läuft bis zum 31. Dezember.

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Die „fürsorgerische Überwachung“ von „Personen, die dringend verdächtig sind, geschlechtskrank zu sein und die Geschlechtskrankheit weiter zu verbreiten“ – Zur Tätigkeit der Gesundheitsbehörden in Karlsruhe und Stuttgart

Das Gesetz zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten vom 18. Februar 1927 hielt in seinem dritten Paragrafen Folgendes fest: „Die Durchführung der aus diesem Gesetz erwachsenden gesundheitlichen Aufgaben ist Gesundheitsbehörden zu übertragen“. Den Gesundheitsbehörden, die in der Folge Sektionen der Städtischen Gesundheitsämter bildeten – oftmals aber auch als dem Gesundheitsamt gleichbedeutend zu verstehen waren – oblag also
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„Das Sondergericht der damaligen Zeit hatte mit politischen Prozessen kaum etwas zu tun“: Die Lügen des Richters Alfred Hanemann vor der Spruchkammer und der Fall Blümel

Nach der Einrichtung der Sondergerichte am 21. März 1933 urteilten sie jene Strafbestände ab, die die Nationalsozialisten zur Durchsetzung ihrer Herrschaft und Unterdrückung gegnerischer Parteien sowie zur Kriminalisierung parteiunliebsamer Aussagen und Handlungen installiert hatten. Der ehemals deutschnationale Reichstagsabgeordnete Alfred Hanemann wurde zum ersten Vorsitzenden des in Mannheim eingerichteten Sondergerichtes bestellt. Während seines Spruchkammerverfahrens leugnete er
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Badische Ministerialbeamte und Angestellte in französischer Internierungshaft: Die Folgen der späten Räumung des Kultusministeriums in Straßburg am 22. und 23. November 1944

In der Spruchkammerakte Paul Schmitthenners, dessen Nachkriegslebensweg an dieser Stelle schon mehrfach (Siehe Beitrag vom 28.06.2018, sowie Beitrag vom 28.05.2017) beleuchtet worden ist, findet sich als jüngstes Schriftstück eine am 3. Dezember 1954, dreieinhalb Jahre nach der Einstellung seines Verfahrens, angefertigte Aktennotiz aus der Hand eines pensionierten Ministerialrats, der die Frage geprüft hatte, ob das Spruchkammerverfahren
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Lediglich nominelles Mitglied der NSDAP oder „ehrlicher Anhänger des Führers“? Zur Parteimitgliedschaft des Gymnasialdirektors Kurt Jacki

Die Bewertung der NSDAP-Parteimitgliedschaft von Beamten ist – worüber der Verfasser dieser Zeilen und mit ihm alle anderen Projektbeteiligten ausgiebige Klagen führen könnten – ein ungemein schwieriges Geschäft, da die Quellen es nur in seltenen Fällen ermöglichen, klare Aussagen über die Motive des Parteieintritts zu treffen. Von den Betroffenen selbst liegen hierzu zumeist nur retrospektive
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Vertreibung durch den Gauleiter oder Selbstopferung aus Spargründen? Der Rücktritt des Leiters des badischen Justizministeriums Johannes Rupp nach fünfwöchiger Amtszeit im April 1933

Über die Vorgeschichte und die Begleitumstände der Bildung der kommissarischen Regierung, deren Einsetzung am 11. März 1933 das Schlüsselereignis der nationalsozialistischen Machtübernahme war, liegen nur spärliche zeitgenössische Quellen vor. Wem die kommissarische Leitung des Justizministeriums zufallen sollte, war, glaubt man der viel später entstandenen politischen Autobiographie des Vorsitzenden der NSDAP-Landtagsfraktion und kommissarischen Leiters des Finanzministeriums
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Ein vorbestrafter Nicht-Jurist als Justizminister: Otto Wackers Ernennung zum Leiter des badischen Justizministeriums im April 1933

Auf die seit jeher schwierige Frage, welcher fachlichen Qualifikationen es zur Übernahme eines Ministeramtes bedurfte, ließen sich seit der Demokratisierung der politischen Systeme in der Weimarer Republik kaum noch klare Antworten geben. Von der Öffnung der politischen Spitzenämter für Kandidaten nur nach ihren Parteimeriten blieben lediglich die Justizministerien weitgehend ausgenommen. Hier galt, wenn man auf
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„Die Partei vor eigensüchtige Wünsche spannen“ – Das Karrierestreben einer Karlsruher Lehramtsassessorin und die Widerstände des Kultusministeriums dagegen

Die 1933 in die Schlüsselstellen der Ministerialbürokratie gelangten Nationalsozialisten waren zwar mit den NSDAP-Parteistellen in den politischen Zielen einig, gerieten aber mitunter mit jenen in Konflikt über die Wege, auf denen diese Ziele erreicht werden sollten. Der Verfasser dieser Zeilen hat eine solche Konstellation vor einigen Wochen in einem Blogartikel beleuchtet, der einen Streit zwischen
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„Im Zusammenhang mit den Abwehrmaßnahmen gegen die Greuel-Propaganda sind unbedingt auch dauernde Massregeln erforderlich“: Die Forderung Alfred Hanemanns nach Entlassung jüdischer Beamter in Baden

In seinem Beitrag zur badischen Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) konnte der Autor skizzenhaft aufzeigen, dass die badischen Deutschnationalen im Gegensatz zu den Parteikollegen auf Reichsebene aufgrund ihrer Schwäche und der daraus resultierenden oppositionellen Stellung im Land nicht zu einer regierungsfähigen Partei avancieren konnten, sondern sich vor allem ab 1929 ins Schlepptau der Nationalsozialisten nehmen ließen und
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Opfer des „unmenschlichen Massenverbrechens“ der Internierungshaft und „Schlachttier auf dem Altar der Spruchkammer“ – Paul Schmitthenners Wahrnehmung der Entnazifizierung

Die Bilanzen, die die historische Forschung über die Entnazifizierung gezogen hat, sind ganz überwiegend negativ. Dies gilt zum einen für ihre Gesamtwirkung, da sie statt der beabsichtigten dauerhaften Ausschaltung ehemaliger Nationalsozialisten aus dem öffentlichen Leben durch die Entwicklung der Spruchkammern zu „Mitläuferfabriken“ einer weitreichenden mittelfristigen Re-Nazifizierung, zum Beispiel der Beamtenschaft, Vorschub geleistet habe. Zum anderen
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„Hornbebrillte Memmen oder Kerle, die das Leben anpacken?“ Ein Konflikt zwischen Kultusminister Otto Wacker und der badischen NS-Parteipresse über die Schulpolitik im Sommer 1934

Der badische Kultusminister Otto Wacker, in dessen Ressort nach Einschätzung seines Ministerkollegen Paul Schmitthenner der „Lufthauch schneidender“ war als in den übrigen Landesministerien, trat im ersten Jahr nach seiner Amtseinsetzung in der Schulpolitik mit zahlreichen Maßnahmen hervor, die darauf zielten, das badische Schulwesen rasch nach den nationalsozialistischen Leitvorstellungen umzugestalten. Hierzu zählten neben verschiedenen Erlassen, die
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Zeugeneinschüchterungen durch die SA und Reaktionen des badischen Justizministeriums darauf – ein Rastatter Fall vom Herbst 1934

Alle nationalsozialistischen Landesminister bemühten sich darum, den Eindruck zu erwecken, dass die Autonomie der Staatsverwaltung auch nach der Machtübernahme fortexistierte und die Ministerien nicht bloß als verlängerter Arm der NSDAP-Parteistellen agierten. Besonders schwierig war diese Aufgabe für die Landesjustizministerien. Einerseits musste man darauf Rücksicht nehmen, dass die rechtsstaatlichen Prinzipien seit Generationen fest in der Gesellschaft
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„Sagt man im dritten Reich ein wahres Wort/Kommt gleich die Polizei & holt einen fort“. Ein Bammentaler Schmähdichter vor dem Sondergericht Mannheim

Der Verfasser dieser Zeilen hat sich in letzter Zeit häufiger mit den im Generallandesarchiv Karlsruhe überlieferten Akten des Sondergerichts Mannheim beschäftigt. Eines der projektrelevanten Ziele, die er damit verbindet, ist zu überprüfen, inwieweit die politisch unerwünschten Meinungsäußerungen, die von den Sondergerichten kriminalisiert wurden, sich auf regionale Phänomene der nationalsozialistischen Herrschaft im Allgemeinen und die Tätigkeit
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Erinnerungskultur am Bundesgerichtshof – ein Nachtrag

1957 ließ der Bundesrichter und damalige Präsident des Bundesgerichtshofs (BGH) Hermann Weinkauff im ehemaligen Erbgroßherzoglichen Palais in Karlsruhe (heute Hauptgebäude des BGH) eine Gedenktafel anbringen, um an die „34 Mitglieder des Reichsgerichts und der Reichsanwaltschaft“ zu erinnern, „die in den Jahren 1945 und 1946 in den Lagern Mühlberg an der Elbe und Buchenwald umgekommen sind“.
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Justizbehördliche Erinnerungskultur im Wandel: Eine aus der Zeit gefallene Gedenktafel im Bundesgerichtshof

Seit geraumer Zeit schwelt eine geschichtspolitische Kontroverse um eine Gedenktafel im Bundesgerichtshof, die an „34 Mitglieder des Reichsgerichts und der Reichsanwaltschaft“ erinnert, „die in den Jahren 1945 und 1946 in den Lagern Mühlberg an der Elbe und Buchenwald umgekommen sind“. Angebracht wurde die Tafel im Jahr 1957, um, wie es der damalige Präsident des Bundesgerichtshofs
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Unrechtsstaat und nationalsozialistische Vetternwirtschaft: Wie Innenminister Pflaumer das enteignete Vermögen der Arbeiterbewegung zur Protektion des Gestapochefs Berckmüller missbrauchte

Zurecht wird die Herrschaft des Nationalsozialismus mit einer Politik der Willkür, Korruption, Unterdrückung und Gewalt verbunden. Der NS-Staat gilt deshalb als Symbol für den Unrechtsstaat schlechthin. In der täglichen Herrschaftspraxis lässt sich indes bei vielen wichtigen Akteuren des nationalsozialistischen Systems wie den Landesministern ein eigentümliches Nebeneinander der Orientierung an bestehenden Regeln, Normen und Gesetzen einerseits
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Das „Dirnentum [tritt] heute noch stark in Erscheinung“ – Notizen zu einer Polizeiaktion gegen Prostituierte und Zuhälter in Mannheim und Karlsruhe, 1934

Am 16. Juni 1934 wandte sich das badische Innenministerium mit einem Schreiben, die „Bekämpfung des Dirnentums und der Zuhälterei“ betreffend, an die Polizeipräsidien Mannheim und Karlsruhe sowie an die Bezirksämter und Polizeidirektionen Heidelberg, Freiburg, Pforzheim, Baden-Baden, Lörrach und Konstanz. In diesem Schreiben konstatierte der Innenminister, dass bisher keine umfassenden polizeilichen Maßnahmen gegen das Prostitutionsgewerbe ergriffen
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„Die NSDAP ist eine Hure, der Staat ihr Zuhälter“ – Die Wut der Therese Oetzel und ihre tragischen Folgen

Am 9. Februar 1938 gab die 48jährige Karlsruherin Therese Oetzel mehrere Briefe bei der Post auf, die an verschiedene Staats- und NSDAP-Parteistellen gerichtet waren, darunter die Reichskanzlei in Berlin und die badische Reichsstatthalterei. Das kurze an den Reichsstatthalter und badischen Gauleiter der NSDAP Robert Wagner gerichtete Schreiben nahm zunächst Bezug auf den bevorstehenden Zusammentritt des
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Unterstützung „alter Parteigenossen“ durch die badische Ministerialbürokratie: der Fall Gustav Mussgnug

So rigoros die nationalsozialistischen Machthaber in den badischen Landesministerien im Frühjahr 1933 ihre neugewonnene personalpolitische Verfügungsgewalt für die rassistische und politische „Säuberung“ des öffentlichen Dienstes nutzten, so vorsichtig zeigten sie sich bei der Förderung eigener Altparteigenossen. Bereits bei einer Sitzung der kommissarischen Regierung am 27. März 1933 gab Robert Wagner für die Beamtenpolitik die Parole
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„Dem Ermächtigungsgesetz werden wir als geborene antiparlamentarisch eingestellte Menschen selbstverständlich zustimmen“: Die Deutschnationalen in Baden als Wegbereiter des Nationalsozialismus

Selbst in umfangreichen Forschungswerken über den Nationalsozialismus, seinen Aufstieg sowie die Machtübernahme erscheint die Deutschnationale Volkspartei (DNVP) lediglich am Rande. Freilich lässt sich darüber spekulieren, wie der Verlauf der Geschichte ausgesehen hätte, wenn der Medienmogul Alfred Hugenberg im Januar 1933 nicht in eine Koalitionsregierung mit Hitler eingetreten wäre. Der Autor forscht gegenwärtig zur Geschichte der
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Zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

Anlässlich des Gedenktags für die Opfer des Nationalsozialismus möchten wir an die Beteiligung der Landesministerien insbesondere an den Anfängen der rassistischen und politischen Verfolgungen erinnern. Maßgeblich war sie im Vollzug des „Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ vom 7. April 1933, das die Grundlage für die weitgreifenden Entlassungen von den Nationalsozialisten unerwünschten Beamten, Angestellten und Arbeitern
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„Schule der nationalsozialistischen Weltanschauung“: Die Auseinandersetzung über den Bezug der NS-Presse durch Beamte

Die Beziehungen und Machtverhältnisse zwischen den Gauleitungen der NSDAP und den Landesministerialverwaltungen bilden eines der Kernthemen des Projekts. Der stetige Kampf um die Oberhoheit im nationalsozialistischen Staat, der diese Beziehungen kennzeichnete, manifestierte sich nicht zuletzt in zahlreichen symbolischen Fragen wie beispielsweise dem Besuch von Parteiveranstaltungen durch Ministerialbeamte oder dem Bezug der Parteipresse. Gerade dem Bezug
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Verfolgung und Entrechtung an der Technischen Hochschule/Universität Stuttgart während der NS-Zeit

Im Februar 2013 erhielt der Rektor der Universität Stuttgart ein Schreiben mit der Bitte, zwei Studenten zu rehabilitieren, die während der Zeit des Nationalsozialismus aufgrund einer gerichtlichen Verurteilung wegen Homosexualität von der damaligen Technischen Hochschule Stuttgart verwiesen worden waren. Dies war der Anlass, das Universitätsarchiv mit einem Forschungsprojekt zu betrauen, das zum Ziel hatte, möglichst
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„Täter Helfer Trittbrettfahrer“ Band 7: NS-Belastete aus Nordbaden und Nordschwarzwald

Im November 2015 führte unser Mitarbeiter Moritz Hoffmann ein Interview mit dem Herausgeber der Reihe „Täter Helfer Trittbrettfahrer“ Wolfgang Proske. Im September des vergangenen Jahres erschien nunmehr der siebte Band der Reihe, die sich der Aufarbeitung der NS-Vergangenheit durch ehrenamtliche Autorinnen und Autoren und die Wahrnehmung der nationalsozialistischen Vergangenheit in regionalen Strukturen verpflichtet hat. Der
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Die Nationalsozialisten und das Nacktbaden: Zur Vorgeschichte einer badischen Verbotsverfügung vom Juli 1933

Im Frühjahr 1933 wurden die Nationalsozialisten, die die Landesministerien in Karlsruhe und in Stuttgart okkupiert hatten, mit Gesuchen und Beschwerden überflutet, die von Einzelnen oder Interessengruppen vorgetragen wurden, die sich von dem politischen Systemwechsel persönliche Gunsterweisungen oder die Abstellung vermeintlicher allgemeiner Missstände versprachen. Im badischen Kultusministerium zum Beispiel reagierte man hierauf mit einer strikten Begrenzung
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„Baden 1933“ – ein von Geschichtswissenschaft, Schule und historisch-politischer Bildungsarbeit gemeinsam erstelltes Materialien-Heft

Katrin Hammerstein, Mitarbeiterin des Forschungsprojekts „Geschichte der Landesministerien in Baden und Württemberg in der Zeit des Nationalsozialismus“, hat auf dem Blog der Heidelberg School of Education (HSE) über die Publikation „Baden 1933. Die nationalsozialistische Machtübernahme im Spannungsfeld von Landes- und Reichspolitik“ berichtet. Das Heft wurde von Frank Engehausen und Katrin Hammerstein, beide Mitglieder des Heidelberger
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„Ich habe weitergelebt, aber ich bin nie mehr glücklich gewesen.“ Der ehemalige württembergische Justizanwärter Fritz Wolf in der Emigration

Das Projekt zur Erforschung der Landesministerien zeichnet immer wieder auch die Lebenswege Einzelner nach, um hierüber zu Erkenntnissen über die Verfolgungspraxis und die Beteiligung regionaler Akteure an repressiven Maßnahmen des NS-Regimes zu kommen. Oft stützen sich Historikerinnen und Historiker dabei auf Quellen, die in einem erheblichen zeitlichen Abstand zum Geschehen entstanden sind und aus einer
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„Immer ein verfolgter Nazi?“: Erwin Otto Schmidts NS-Biographie als Nachkriegsnarrativ (Kapitel 3)

Nach den persönlichen Schicksalsschlägen der letzten Kriegsmonate – der Zerstörung seines Karlsruher Hauses und dem Tod seiner Ehefrau – verlor Erwin Otto Schmidt mit dem Zusammenbruch des „Dritten Reiches“ seine berufliche Stellung: Als Altparteigenosse der NSDAP wurde er auf Anordnung der amerikanischen Militärregierung im September 1945 aus seinem Amt als Oberregierungsrat im badischen Kultusministerium, in
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„Immer ein verfolgter Nazi?“: Dauerstreit mit den Parteigenossen als Oberregierungsrat im badischen Kultusministerium (Kapitel 2)

Mit der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler endete die erste von drei Phasen, in denen Erwin Otto Schmidt – so schilderte er selbst es in der rückschauenden Konstruktion seiner Biographie – jeweils wegen seiner politischen Überzeugungen verfolgt wurde. Unmittelbar nach dem 30. Januar 1933 legte der von Pforzheim nach Mannheim strafversetzte Gewerbeschullehrer jegliche politische Zurückhaltung
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„Immer ein verfolgter Nazi?“: Die Wege des nationalsozialistischen Beamten Erwin Otto Schmidt in drei Kapiteln

Der Verfasser dieser Zeilen hat, wie seine Kolleginnen und Kollegen an den anderen Projektstandorten vermutlich auch, bei den Archivrecherchen manche Beamtenbiographie eher geschäftsmäßig zur Kenntnis genommen, weil sich die Karriereverläufe doch häufig ähneln und das überlieferte amtliche Aktenmaterial nur selten einmal nähere Anschauungen von Persönlichkeitsprofilen erlaubt. Umso einprägsamer sind die Ausnahmefälle, in denen die Beamten
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Die Feierlichkeiten an den Jahrestagen der nationalsozialistischen Machtübernahme in Baden 1934–1943

Der prall gefüllte politische Festkalender des „Dritten Reiches“, der sich vom „Tag der nationalen Erhebung“ am 30. Januar bis zum „Gedenktag für die Bewegung“ am 9. November erstreckte, bot regionalen Sonderentwicklungen wenig Raum, jedenfalls sofern eine erinnerungspolitische Übersättigung vermieden werden sollte. Gleichwohl versuchten die badischen Nationalsozialisten, den Tag der Machtübernahme in Karlsruhe – als Bezugspunkte
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„Nimm den Ausdruck, den Du in guter Mundsprache verwenden würdest.“ Forderungen zur Amtssprache des Beamtentums im Nationalsozialismus

Auch wenn Hitlers Abneigung gegen jedwede Bürokratie, sein außerhalb jeder Verwaltungsroutine liegender Regierungsstil und wohl nicht zuletzt das Agitieren der Nationalsozialisten gegen ein vermeintliches „Parteibuchbeamtentum“ seit den zwanziger Jahren den staatlichen Verwaltungseliten ein überaus schlechtes Image bescherten: Das Beamtentum war ein elitärer Berufsstand, der in seiner traditionell staatstragenden Funktion, mit der Expertise und seiner berufsständischen
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„Das war mein großer Leidensweg“: Warum der Arbeiter Friedrich Müller für eine „Schutzhaftstrafe“ im Jahr 1933 nicht entschädigt wurde

Zu den wiederkehrenden Erfahrungen der Archivarbeit gehört es, bei der Aktenaushebung Nieten zu ziehen. Im Rahmen unseres Forschungsprojekts hat sich die Gefahr solcher Fehlgriffe bei den biographischen Recherchen als recht groß erwiesen, etwa wenn Personal-, Versorgungs-, Spruchkammer- oder Wiedergutmachungsakten von Ministerialbeamten gesichtet werden, die Allerweltsnamen trugen. So erhielt der Verfasser dieser Zeilen, auf der Suche
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„dass aber das Leben der Gendarmeriebeamten wertvoller ist als der zweifelhafte Erfolg einer Geheimhaltung“: Zielkonflikte bei der Durchführung des Gesetzes „zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“

An den nationalsozialistischen Unrechts- und Gewaltmaßnahmen waren die badischen und württembergischen Landesministerien in vielerlei Hinsicht beteiligt – in besonders starkem Maße auf dem Feld der „Gesundheitspolitik“. Dies spiegelt sich auch darin wider, dass unmittelbar nach dem Untergang des „Dritten Reiches“ von der kollektiven Schuldverdrängung – alles Unheil sei aus Berlin gekommen, und in Karlsruhe und
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Der Ministerialrat Herbert Kraft und das französische Auto. Verwaltungspraxis in Karlsruhe und Straßburg zwischen „totalem Krieg“ und profaner Klüngelei

Im Frühjahr 1933 ins Amt gekommen war Herbert Kraft (1886–1946) als Ministerialrat und Abteilungsleiter für Höhere Schulen im badischen Kultusministerium mit weitgehenden gestalterischen Befugnissen beim Umbau der Landesschulverwaltung nach nationalsozialistischen Vorstellungen ausgestattet. Kraft hatte vor der Machtübernahme für die NSDAP im Badischen Landtag gesessen und von dort den demokratischen Staat, von dem er als Gymnasiallehrer
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Badische Koalitionsverhandlungen am Vorabend des nationalsozialistischen Staatsstreichs vom 9. März 1933

Über die unmittelbare Vorgeschichte der Einsetzung der zunächst provisorischen nationalsozialistischen Landesregierung in Baden am 11. März 1933 ist recht wenig bekannt. So konnten die Ereignisse bislang im Wesentlichen nur anhand der zeitgenössischen Presseberichterstattung rekonstruiert werden, auf die sich auch die einschlägige Darstellung Horst Rehbergers in seinem 1966 erschienenen Buch „Die Gleichschaltung des Landes Baden 1932/33“
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Eine Honigfalle im badischen Staatsministerium: Wie der Ministerialrat Karl Frech um Amt und Ruhegehalt gebracht wurde

Als Nebenpublikation des Forschungsprojekts erscheinen in wenigen Tagen in der Quellenreihe der Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg die Lebenserinnerungen des badischen Ministerialbeamten Friedrich Karl Müller-Trefzer, der in unserem Blog schon mehrfach präsent war, zuletzt als Besitzer einer nationalsozialistischen Beamtenuniform. Seine Lebenserinnerungen sind – auch darüber wurde im Blog schon berichtet – der Selbstrechtfertigungsversuch eines
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„Ich hoffe, dass sie Ihnen noch nützlich sein kann“ – Wie der Justizminister Josef Beyerle nach 1945 für seine ehemaligen Kollegen eintrat

Ein besonders spannender Fall in der württembergischen Justizgeschichte ist die Person Josef Beyerle (1881-1963). Beyerle, Zentrumspolitiker, in der Weimarer Zeit enger Vertrauter von Eugen Bolz und nach 1945 Mitbegründer der württembergischen CDU, war zwischen 1923 und 1933 Justizminister Württembergs und wurde unmittelbar nach Kriegsende abermals von den Alliierten mit der Leitung des Justizressorts im neu
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Die Allgemeine Beamtenuniform des Ministerialdirektors Friedrich Karl Müller-Trefzer. Oder: Was leitende Beamte ohne Parteiuniform trugen

Für die Repräsentation des nationalsozialistischen Staates gegenüber der eigenen Bevölkerung, den Menschen in den besetzten Gebieten und dem Ausland spielten Uniformen eine wichtige Rolle. Schon vor der Machtergreifung 1933 hatten insbesondere die Braunhemden der SA eine große Bedeutung für Auftreten und Selbstverständnis der Nationalsozialisten gehabt. Trotzdem bilden Uniformen in der geschichtswissenschaftlichen Forschung zum Nationalsozialismus ein
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Ein ungeschriebener Persilschein: Warum der demokratische Politiker und Psychologieprofessor Willy Hellpach dem badischen NS-Kultusminister Paul Schmitthenner eine Absage erteilte

Wie anderen Projektmitarbeiterinnen und Projektmitarbeitern verursacht auch dem Verfasser dieser Zeilen die regelmäßige Lektüre von Spruchkammerakten inzwischen mitunter Verdruss. Einerseits sind sie unverzichtbare Quellen, um Daten und andere Informationen zu politischen Biographien zu erschließen; andererseits erweisen sich die vom Volksmund rasch zu „Persilscheinen“ deklarierten Leumundszeugnisse zugunsten Betroffener, die erhebliche Teile der Spruchkammerakten ausmachen, als nicht
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Wie der Rechtsanwalt Hans Elsas 1933 um seine Zulassung kämpfte

Mit dem „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ (BBG) vom 7. April 1933 wurde zugleich das „Reichsgesetz über die Zulassung zur Rechtsanwaltschaft“ erlassen. Beide Gesetze zielten vor allem darauf ab, einerseits „Nichtarier“, also Juden und in der perfiden Kategorisierung des NS-Staates zu Juden erklärte Personen, und andererseits politisch unliebsame Beamte aus dem Staatsdienst und der Justiz
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Im Schatten der nationalsozialistischen „Euthanasie“? Die Karriere der elsässischen Regierungssekretärin Gertrud Erna Wolff

Ein Teil unseres Forschungsprojekts widmet sich der nationalsozialistischen Herrschaft im Elsass, die vornehmlich aus dem angrenzenden Baden durch die dortigen Landesministerien organisiert wurde. In einem Hauptseminar, das Prof. Sylvia Paleletschek und Dr. Marie Muschalek im Wintersemester 2016/17 anboten, beschäftigten sich Studierende der Universität Freiburg mit dieser Grenzgeschichte. Der folgende Beitrag ist Teil einer Reihe von
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Ausgleichszahlungen an „verfolgte“ Nationalsozialisten durch die badische Ministerialbürokratie

Zu den wichtigen Versatzstücken nationalsozialistischer Propaganda zählten nach der Machtübernahme die Pflege der Erinnerung an die vermeintlich heroische Kampfzeit der NSDAP vor 1933 und die Würdigung des persönlichen Einsatzes „Alter Kämpfer“, ohne deren Standhaftigkeit und Prinzipientreue, so die Legende, die Eroberung der politischen Macht nicht hätte gelingen können. Ein besonderer Prestigegewinn wurde den echten „Märtyrern“
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„Französische Schminke weicht altem deutschem Kulturgut“ – Die „Germanisierung“ Straßburgs am Beispiel der Umbenennung von Straßen und Plätzen

Ein Teil unseres Forschungsprojekts widmet sich der nationalsozialistischen Herrschaft im Elsass, die vornehmlich aus dem angrenzenden Baden durch die dortigen Landesministerien organisiert wurde. In einem Hauptseminar, das Prof. Sylvia Paleletschek und Dr. Marie Muschalek im Wintersemester 2016/17 anboten, beschäftigten sich Studierende der Universität Freiburg mit dieser Grenzgeschichte. Der folgende Beitrag ist Teil einer Reihe von
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Personalpolitik und Karrierismus am Rockzipfel des nationalsozialistischen Besatzungsregimes. Die Verdrängung des Leiters einer elsässischen Heil- und Pflegeanstalt 1940

Ein Teil unseres Forschungsprojekts widmet sich der nationalsozialistischen Herrschaft im Elsass, die vornehmlich aus dem angrenzenden Baden durch die dortigen Landesministerien organisiert wurde. In einem Hauptseminar, das Prof. Sylvia Paleletschek und Dr. Marie Muschalek im Wintersemester 2016/17 anboten, beschäftigten sich Studierende der Universität Freiburg mit dieser Grenzgeschichte. Der folgende Beitrag ist Teil einer Reihe von
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Vom Fundus zum Kubus II – Seit drei Jahren mit jungen Menschen Akten sichten und sichtbar machen

Einen ersten Bericht zum Projekt finden Sie hier. Als im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft „NS in Karlsruhe“ 2014 ein schulübergreifender Seminarkurs entstand, war den Beteiligten nicht wirklich bewusst, was für eine einmalige Verbindung und Möglichkeit damit geschaffen wurde, lokale NS-Geschichte gemeinsam mit SchülerInnen der Oberstufe des Bismarck-, Goethe- und Helmholtz-Gymnasiums, näher kennenzulernen, aufzuarbeiten und sie mithilfe
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„Wenn ich durchs Dorf lief, hörte ich ‚Lueg do, d‘r Ditsche!’“ – Kindheitserinnerungen von Heiko Heitmann an zwei Jahre im besetzten Elsass

Ein Teil unseres Forschungsprojekts widmet sich der nationalsozialistischen Herrschaft im Elsass, die vornehmlich aus dem angrenzenden Baden durch die dortigen Landesministerien organisiert wurde. In einem Hauptseminar, das Prof. Sylvia Paleletschek und Dr. Marie Muschalek im Wintersemester 2016/17 anboten, beschäftigten sich Studierende der Universität Freiburg mit dieser Grenzgeschichte. Der folgende Beitrag ist Teil einer Reihe von
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Wie sieht ein arischer Ochse aus? Politischer Witz im badischen Finanz- und Wirtschaftsministerium

Über das alltägliche Arbeitsklima in der südwestdeutschen Ministerialbürokratie im „Dritten Reich“ würden der Verfasser dieser Zeilen und auch die anderen Projektbeteiligten gerne verallgemeinernde Aussagen treffen. Inwieweit wurden traditionelle hierarchische Beziehungen durch neue politische Machtstrukturen überlagert? Wie gestaltete sich die Bürogemeinschaft von Partei- und Nichtparteigenossen? Über welche nicht-dienstlichen Themen sprachen die Beamten und Angestellten während ihrer
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„Jederzeit rückhaltlos für den nationalen Staat“? – Die Gleichschaltung des Vorstands der Saline Friedrichshall

Der aus dem rheinischen Kreis Düren stammende Oberbergrat Peter Thuir sah 1934 seinem verdienten Ruhestand entgegen. Seit 1928 hatte der gebürtige Katholik die Saline Friedrichshall mit Kochendorf und die dazugehörigen Salinen Clemenshall und Wilhelmshall geleitet. Zu seinem Aufgabengebiet gehörten auch Aufsichtsfunktionen über die Reederei Schwaben, die er gemeinsam mit Finanzminister Alfred Dehlinger wahrnahm. Aus Thuirs
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Repression mit Samthandschuhen? Die Anwendung des Gesetzes zur „Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ am Beispiel des Sozialdemokraten und Regierungsrats Anton Weißmann

Am 25. April 1933 fand in Berlin eine Besprechung statt, zu der Reichsinnenminister Wilhelm Frick die Ministerpräsidenten und Innenminister sämtlicher Länder sowie Vertreter aller Reichsressorts eingeladen hatte. Haupttagesordnungspunkt war der Vollzug des Gesetzes zur „Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“, das die Reichsregierung zweieinhalb Wochen zuvor in Kraft gesetzt hatte und das die rechtliche Handhabe für eine umfassende
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Wie ein Justizinspektor einen Landgerichtspräsidenten aus dem Amt brachte: Der Fall Karl Götz aus dem Jahr 1937

In den retrospektiven Aussagen von Beamten über ihr politisches Verhalten im „Dritten Reich“ findet sich häufig das Argument, dass ein äußerer Konformismus zur Erhaltung der eigenen beruflichen Stellung alternativlos gewesen sei, da es allerorts nationalsozialistische Scharfmacher gegeben habe, die vermeintliches politisches Fehlverhalten sofort den Parteistellen gemeldet hätten. In allen Behörden habe es, so die zum
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Zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

Das baden-württembergische Justizministerium veröffentlichte im Jahre 1965 eine Dokumentation über das „Schicksal der jüdischen Juristen in Württemberg und Hohenzollern“. Anlässlich des Gedenktages an die Opfer des Nationalsozialismus stellen wir diese Gedenkschrift und drei ausgewählte Biografien vor. Als Sonderbeilage des Amtsblatts des Justizministeriums Baden-Württemberg richtete sich diese Dokumentation an die in der Landesverwaltung Beschäftigten. Die Landesministerialbürokratie
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„Auf ein Mindestmaass herabgedrückt“: Die Protokolle der Sitzungen des badischen Staatsministeriums von 1933 bis 1936

Zu den wiederkehrenden Erfahrungen der Archivarbeit gehört, dass sich die Inaugenscheinnahme von Akten, die nach ihrer Beschreibung in den Findmitteln höchst attraktiv erscheinen, mitunter als ernüchternd erweist. Als ein Musterbeispiel solcher enttäuschter Erwartungen können die im Generallandesarchiv Karlsruhe verwahrten „Niederschriften über die Sitzungen des Staatsministeriums“ gelten, die keineswegs, wie in projektseitigem Entdeckereifer zunächst erhofft, eine
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Weihnachtsrätsel: Leopold Mauchs „Der Beamte muß Nationalsozialist sein“

Am 15. Dezember 1941 veröffentlichte Gauamtsleiter Leopold Mauch für den internen Dienstgebrauch eine Broschüre mit dem Titel „Politische Forderungen an den Beamten“. In mehreren kurzen Abschnitten umschrieb er dabei seine Vorstellungen eines Beamtentums nationalsozialistischer Prägung. Einen Teil dieser Forderungen, den Abschnitt „Der Beamte muß Nationalsozialist sein“, möchten wir Ihnen heute mittels eines Weihnachtsrätsels vorstellen.

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Dem Berufsbeamtengesetz keine ausdehnende Auslegung geben: Die Entlassung der Heidelberger Lehrerin Dr. Dora Busch im Juli 1933

Über die Beteiligung der Landesministerien an den personellen „Säuberungen“ des öffentlichen Dienstes nach rassistischen und politischen Kriterien ist in unserem Blog schon mehrfach berichtet worden. Im Folgenden soll dieses Thema aus zwei Gründen erneut aufgegriffen werden: zum einen, um zu verdeutlichen, dass es beim Vollzug des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums im Jahr 1933 auf
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„Die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus war auf regionaler und lokaler Ebene längst überfällig“ – Interview mit Dr. Ernst Otto Bräunche und Dr. Roland Müller über die Anfänge der NS-Forschung im deutschen Südwesten

Mit Arbeiten zum Nationalsozialismus und Antisemitismus in Freiburg, Karlsruhe und Stuttgart sind Dr. Ernst Otto Bräunche (Stadtarchiv Karlsruhe) und Dr. Roland Müller (Stadtarchiv Stuttgart) Pioniere auf dem Gebiete der regionalen NS-Forschung im deutschen Südwesten. Philipp T. Haase befragte die beiden Archivare zu Ihrer Arbeit in den 1970er und -80er Jahren. Philipp T. Haase: Sie haben
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Wie ein badischer Ministerialbeamter die Amtskette des Rektors der Universität Straßburg heim ins Reich holte. Ein Beitrag zum 75. Jahrestag der Eröffnung der Reichsuniversität Straßburg

Ein Prestigeprojekt der deutschen Besatzungspolitik im Elsass im Zweiten Weltkrieg war der Aufbau der Universität Straßburg zu einer „Reichsuniversität“, die an die Tradition der dort von 1872 bis 1918 existierenden „Kaiser-Wilhelms-Universität“ anknüpfen und damit den Anspruch bekräftigen sollte, das Elsass wie zu Zeiten Kaiser Wilhelms I. wieder dem Reich anzuschließen. Um die Bedeutung der „Wiedereröffnung“
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„Württemberg hat sich bekanntermaßen als das krisenfesteste Land unter den deutschen Ländern erwiesen.“ Warum Württemberg und Baden vereinigt werden dürfen – eine Denkschrift von Wilhelm Murr 1934

Die Reichsreformdebatten in den ersten Jahren der nationalsozialistischen Herrschaft waren nicht nur in Baden von großem Interesse, sondern wurden ebenso in Württemberg sehr genau registriert und vorangetrieben. Auch Reichsstatthalter Wilhelm Murr fühlte sich dazu berufen, seinerseits Vorschläge im Interesse Württembergs einzubringen. Am 29. Dezember 1934 übersandte  Murr eine an den „Führer“ persönlich gerichtete elf-seitige „Denkschrift
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Warum Baden und Württemberg nicht vereinigt werden dürfen – eine Denkschrift aus dem badischen Staatsministerium von 1935

Die badische Ministerialbürokratie kämpfte seit 1933 an mehreren Fronten, um die eigene Marginalisierung abzuwehren:  Zum einen drohten den Landesministerien erhebliche Kompetenzverluste, da die Reichsministerien neue Aufgaben an sich zogen, zum anderen musste man sich der Ambitionen der NSDAP-Parteibürokratie erwehren, die auf vielen Feldern in die Belange der Staatsverwaltung eingriff, und über allem schließlich schwebte die
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Verwaltungsgeschichte und NS-Alltag in Heidelberg: Unterrichtsmaterialien zu Machtübernahme, Schule und Unterricht, Judenausgrenzung und –verfolgung, Widerstand, Zwangsarbeit und Universität in der NS-Zeit

Hakenkreuzflaggen am Heidelberger Rathaus, Schulalltag mit Hitlergruß und Fahnenappell, die Geschichte einer jüdischen Familie in Heidelberg, Aktivitäten eines evangelischen Pfarrers für jüdische Mitbürger, eine illegale Zeitung aus Mannheim, Leben und Schicksal von Zwangsarbeitern oder Forschung und Wissenschaft bzw. Studentenalltag an der Universität: lokale Beispiele und authentisches Quellenmaterial lassen die zeitlich und räumlich als weit entfernt
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„Man ist sehr menschenscheu geworden in dieser Zeit.“ – Der Fall Albert Pflüger, Oberregierungsrat im Württembergischen Wirtschaftsministerium

Mitte März 1933 stellte sich der neue Wirtschaftsminister Wilhelm Murr seinen Beamten vor. Albert Pflüger, Oberregierungsrat in diesem Ministerium, schilderte 1945 eine der ersten Amtshandlungen des neuen Vorgesetzten: „Eine Viertelstunde danach [nach der Vorstellung] hatte ich seinen ersten Erlass in der Hand. Er betraf das Verbot einer weiteren Dienstausübung durch mich auf die Dauer von
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Die Ausschaltung einer „zweifellos haltlosen Lehrerin“ – Zur Rolle des badischen Kultusministeriums im Repressionsapparat der Diktatur

Die Angehörigen der badischen Ministerialbürokratie haben sich – die einzelnen Ressorts und auch die verschiedenen Dienstränge übergreifend – nach 1945 zugutegehalten, im Repressionsapparat der Diktatur innerlich widerstrebend mitgewirkt und im Rahmen ihrer Möglichkeiten versucht zu haben, in Einzelfällen schützend oder mildernd zu agieren. Dieses Rechtfertigungsnarrativ taucht in nahezu allen Spruchkammerakten auf: in der des kommissarischen
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Vom Aktenbündel zur Geschichtsstunde – Unterrichtsmaterial online

Das Forschungsprojekt „Geschichte der Landesministerien in Baden und Württemberg in der Zeit des Nationalsozialismus“ hat es sich von Beginn an zur Aufgabe gemacht, die geschichtlich interessierte Öffentlichkeit in den laufenden Forschungsprozess einzubinden. „Kleinere Forschungsergebnisse, kurze Zusammenfassungen von einzelnen historischen Phänomenen oder Einblicke in die ‚Werkstatt des Historikers‘, also die Arbeitsweise der Wissenschaftler“ sollten laut Vorstudie
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Kontaktzonen zwischen Land und Reich – Zum Potenzial historischer Quellen

Der Reichsminister und Chef der Reichskanzlei Hans Heinrich Lammers beglückwünschte den inzwischen zum SS-Obergruppenführer beförderten Gauleiter Württembergs, Wilhelm Murr, Anfang Februar 1942 mit den knappen Worten: „Zu Ihrer Beförderung zum SS-Obergruppenführer übermittle ich Ihnen herzliche Glückwünsche. Heil Hitler“. Murr antwortete wenig später „vielmals“ dankend. Ähnliche, stets formal gehaltene, Höflichkeiten tauschte der Reichsminister mit dem Gauleiter
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„Psychopath in stärkerem Sinne, als mit der Ausübung eines Staatsamts noch vereinbar“ – die Zurruhesetzung des Regierungsrats Walter Schmid im Dezember 1938

Mit Urkunde vom 16. Dezember 1938 versetzte der „Führer und Reichskanzler“ den 38-jährigen Regierungsrat Walter Schmid in den Ruhestand. In seinem im Mai 1939 ausgestellten Dienstzeugnis war angegeben, der Beamte, der „sich als ein sehr tüchtiger, fleißiger und geschickter Arbeiter mit guten Kenntnissen und praktischer Veranlagung erwiesen“ habe,  sei „auf eigenen Antrag aus Gesundheitsgründen ausgeschieden.“
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Schuldenmacherei, Liebschaften in der Lehrerschaft und Vorliebe für gute Weine – die bizarre Karriere des Altparteigenossen und Kreisoberschulrats Emil Gärtner

Das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933, das für die Nationalsozialisten ein zentrales Werkzeug für ihren Machtausbau war, suggerierte in seinem Titel und in einzelnen Paragraphen, dass sich in den Jahren der Weimarer Republik Missstände im öffentlichen Dienst ausgebreitet hätten und in beträchtlicher Zahl fachlich unqualifizierte Kandidaten in die Beamtenlaufbahn gelangt seien.
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„Die Politisierung der Schulen wird in den Ländern betrieben“ – Interview mit Dr. Jürgen Finger über die nationalsozialistische Bildungspolitik in Baden, Württemberg und im Elsass

Dr. Jürgen Finger, Gastwissenschaftler am Centre d’histoire de SciencesPo (CHSP) und am Deutschen Historischen Institut Paris, ging in seinem Vortrag im Rahmen der Tagung „Deutsch-französische Besatzungsbeziehungen im 20. Jahrhundert“ am 17. März 2016 in Karlsruhe der Frage nach, wie „badisch“ die deutsche Schulpolitik im Elsass (1940-1945) gewesen sei. Mit Projektmitarbeiterin Sina Speit sprach Dr. Jürgen
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„Naturschutz auf der Grundlage völkischen Denkens“ – Der badische Kultusminister Otto Wacker und Ministerialrat Karl Asal über das Reichsnaturschutzgesetz von 1935

Das Thema Naturschutz und Nationalsozialismus erregte im Jahr 2002 einige öffentliche Aufmerksamkeit, als der damalige Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und Grünen-Politiker Jürgen Trittin einen Kongress hierzu initiierte und bei dessen Eröffnung einige plakative Fragen formulierte: Woher kommt der Naturschutz? Was sind seine Wurzeln? War das Reichsnaturschutzgesetz von 1935, das bis in die 1970er
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„Ein Teil unserer Seele ist deutsch“ – Die Schriftstellerin Pascale Hugues über die Erfahrungs- und Erinnerungsgeschichte der Besetzung des Elsass

Die Journalistin und Schriftstellerin Pascale Hugues hat die Geschichte ihrer Großmütter „Marthe & Mathilde“ erzählt. Die beiden Frauen lebten fast ein Jahrhundert lang im elsässischen Colmar. Sie erlebten – Mathilde als Deutsche, Marthe als Französin – die mehrmaligen Wechsel der Staatszugehörigkeit der Region: Das Elsass, bis 1918 deutsch, nach dem Ersten Weltkrieg wieder französisch, wurde
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Was beim Singen des Horst-Wessel-Liedes zu beachten war: Leidvolle Erfahrungen eines badischen Verwaltungssekretärs

Eines der Zentralanliegen des Forschungsprojekts ist es herauszufinden, in welchem Maße die Landesministerien in Baden und Württemberg seit 1933 „nazifiziert“ wurden: Wie viele Altparteigenossen der NSDAP rückten in der Gleichschaltungsphase in welche Positionen in den Ministerien ein? Welche politischen Vorgeschichten hatten die späteren Neueinsteiger in die Ministerialbürokratie? Wie reagierten die in den Ministerien verbliebenen Altbeamten
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Rücksichtslos und moralfrei: Der Bergingenieur Wilhelm Peter Lillig

Der folgende Beitrag stammt von dem Autor des kürzlich erschienen Buchs „Eisen schaffen für das kämpfende Heer“. Die Doggererz AG – ein Beitrag der Otto-Wolff-Gruppe und der saarländischen Stahlindustrie zur nationalsozialistischen Autarkie- und Rüstungspolitik auf der badischen Baar, Konstanz/München 2016. Dieses befasst sich mit einem auch von der badischen Landesregierung vorangetriebenen Projekt: dem Abbau von
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Akten geben Auskunft – Quellen zu Biografien von Verwaltungsbeamten: Teil IV – Die Versorgungsakte

Einer der Schwerpunkte des Forschungsprojekts ist die Untersuchung der beruflichen und politischen Biografien der Ministerialbeamten. In der Archivarbeit begegnen hierzu im Wesentlichen vier Aktentypen: Personalakte, politische Beurteilung, Spruchkammerakte und Versorgungsakte. Diese werden nun in einer Reihe von Beiträgen vorgestellt.  Akten geben Auskunft – Quellen zu Biografien von Verwaltungsbeamten: Teil I: Die Personalakte Akten geben Auskunft
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Akten geben Auskunft – Quellen zu Biografien von Verwaltungsbeamten: Teil III – Die Spruchkammerakte

Einer der Schwerpunkte des Forschungsprojekts ist die Untersuchung der beruflichen und politischen Biografien der Ministerialbeamten. In der Archivarbeit begegnen hierzu im Wesentlichen vier Aktentypen: Personalakte, politische Beurteilung, Spruchkammerakte und Versorgungsakte. Diese werden nun in einer Reihe von Beiträgen vorgestellt.  Akten geben Auskunft – Quellen zu Biografien von Verwaltungsbeamten: Teil I – Die Personalakte Akten geben
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Akten geben Auskunft – Quellen zu Biografien von Verwaltungsbeamten: Teil II – Die politische Beurteilung

Einer der Schwerpunkte des Forschungsprojekts ist die Untersuchung der beruflichen und politischen Biografien der Ministerialbeamten. In der Archivarbeit begegnen hierzu im Wesentlichen vier Aktentypen: Personalakte, politische Beurteilung, Spruchkammerakte und Versorgungsakte. Diese werden nun in einer Reihe von Beiträgen vorgestellt.  Akten geben Auskunft – Quellen zu Biografien von Verwaltungsbeamten: Teil I – Die Personalakte Akten geben
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Akten geben Auskunft – Quellen zu Biografien von Verwaltungsbeamten: Teil I – Die Personalakte

Einer der Schwerpunkte des Forschungsprojekts ist die Untersuchung der beruflichen und politischen Biografien der Ministerialbeamten. In der Archivarbeit begegnen hierzu im Wesentlichen vier Aktentypen: Personalakte, politische Beurteilung, Spruchkammerakte und Versorgungsakte. Diese werden nun in einer Reihe von Beiträgen vorgestellt.  Akten geben Auskunft – Quellen zu Biografien von Verwaltungsbeamten: Teil II – Die politische Beurteilung Akten geben
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Ministerialbeamte als Gesinnungsschnüffler: Das Dienststrafverfahren gegen den Konstanzer Lehrer Josef Hecht

Auch nach den weitgreifenden personellen „Säuberungen“ im Zuständigkeitsbereich des badischen Ministeriums des Kultus und Unterrichts in den Jahren 1933/34 waren sich die Nationalsozialisten der politischen Loyalität der Lehrerschaft nicht sicher. Deshalb hielten sie insbesondere Lehrer, die früher der Zentrumspartei angehört oder nahegestanden hatten, unter scharfer Beobachtung. Das Kultusministerium als Aufsichtsbehörde musste dabei nicht selbst aktiv
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Ein Tag „nicht wie die anderen“: Der Rückzug der deutschen Besatzer aus Straßburg aus der Sicht eines elsässischen Geistlichen und Angestellten im badischen Kultusministerium

Der Almanach Sainte-Odile, ein von der Erzdiözese Straßburg seit 1926 herausgegebener Kalender, veröffentlichte 1990 die Erzählung eines Zeitzeugen über jenen schicksalsvollen Tag im November 1944, an dem die deutschen Besatzer Straßburg verließen.[1] Der Autor, Priester Trutmann, war zur Zeit der verschleierten Annexion des Elsass im Priesterseminar für das badische Kultusministerium tätig. Seine Schilderungen ergänzen in
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Vom Fundus zum Kubus – Mit jungen Menschen Akten sichten und sichtbar machen

Kontinuität braucht einen festen Rahmen, denn SchülerInnen bleiben nur eine begrenzte Zeit an den Schulen, so dass auch die Gefahr besteht, gewonnene Erkenntnisse und Arbeiten wieder zu verlieren. Seit dem Schuljahr 2014/15 bieten drei Karlsruher Gymnasien daher einen schulübergreifenden Seminarkurs unter dem Titel „NS in Karlsruhe“ in der Jahrgangsstufe 1 an. Die KursteilnehmerInnen sichten Aktenbestände
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Materialsammlung für ein Heldenepos? Ein Bericht über den Tod des Ministerialdirektors Karl Gärtner beim Rückzug der deutschen Besatzer aus Straßburg im November 1944

Als Mitte November 1944 französische und amerikanische Truppen auf Straßburg vorrückten, wurde die Lage dort auch für die Angestellten und Beamten der badischen Ministerien prekär, die den Grundstock der Besatzungsadministration des Chefs der Zivilverwaltung im Elsass bildeten. Besonders betroffen waren die Angehörigen des Kultusministeriums, die anders als ihre Kolleginnen und Kollegen aus dem Innen- und
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„Unser bester Landsmann“ – Aus privaten und offiziellen Kondolenzschreiben an Otto Wackers Witwe

Der Tod des badischen Kultusministers Otto Wacker am 14. Februar 1940 kam für viele unerwartet, selbst für diejenigen, die wussten, dass er im Winter des Vorjahres, als er noch in Berlin im Reicherziehungsministerium tätig gewesen war, einen Herzinfarkt erlitten hatte. Die Hoffnung, dass er sich davon während eines mehrwöchigen Kuraufenthaltes im Sanatorium Bühlerhöhe erholen würde,
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Das DENKWERK „Begegnungen vor Ort“ – Projektpartnerschaft zwischen Wissenschaft & Schule

„Als Schüler kommen und als Forscher gehen.“ Unter diesem Motto fördert die Robert Bosch-Stiftung seit einigen Jahren Projektpartnerschaften zwischen WissenschaftlerInnen, LehrerInnen und SchülerInnen im Rahmen sogenannter Denkwerke. Ziel ist es, SchülerInnen und LehrerInnen durch eine aktive Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Hochschulen Einblicke in aktuelle geistes- und sozialwissenschaftliche Forschungen sowie die Arbeitsweisen von WissenschaftlerInnen zu ermöglichen. Unser
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Die badischen Nationalsozialisten ehren ihren verstorbenen Minister

Von einem Anfang 1939 in Berlin erlittenen schweren Herzinfarkt hat sich der badische Minister für Kultus und Unterricht trotz eines mehrwöchigen Aufenthaltes im Sanatorium auf der Bühlerhöhe im Juni und Juli 1939 nie wieder richtig erholt. Am 14. Februar 1940 starb Otto Wacker im Alter von 40 Jahren in seiner Heimatstadt Offenburg an Herzversagen. Er hinterließ
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Das Ausscheiden von Beamten im Zuständigkeitsbereich des badischen Kultusministeriums 1933-1935

Die nationalsozialistische Machtübernahme im Jahr 1933 führte auch in Baden zu gravierenden personellen Umbesetzungen im öffentlichen Dienst. Diese lassen sich für den Zuständigkeitsbereich des Kultusministeriums wenigstens in groben Zügen durch die Personalnachrichten nachvollziehen, die regelmäßig im Amtsblatt des Ministeriums mitgeteilt wurden. Sie vermerkten, zumeist im Monatsturnus, die Ernennungen, Versetzungen, Eintritte in den Ruhestand, Entlassungen und
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Wie die Nationalsozialisten 1933 missliebige Beamte loswurden: Die Zurruhesetzung des Oberregierungsrats im badischen Kultusministerium Georg Schmitt

Der die Verwaltung im „Dritten Reich“ generell prägende Dualismus von Normen- und Maßnahmenstaatlichkeit schlug sich auch im Vollzug der personellen „Gleichschaltung“ innerhalb der Ministerialbürokratie in den ersten Monaten nach der nationalsozialistischen Machtübernahme nieder. Wo die Anwendung der teilweise erst ad hoc neu geschaffenen Normen aufhörte und Willkürmaßnahmen begannen, ist dabei nicht immer klar auszumachen. Dies
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Otto Wacker als Hauptschriftleiter des „Führer“ in der Weimarer Republik

Als Otto Wacker anlässlich seines 40. Geburtstags am 6. August 1939 im Rundfunk einen Rückblick auf sein bisheriges Leben hielt und diesen Text anschließend zur Veröffentlichung im Druck freigab, schaute er mit besonderem Stolz auf den erfolgreichen Aufbau der nationalsozialistischen Presse zurück. Dieser ist – da lag er sicherlich nicht ganz falsch – zu einem gewissen
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Die Gleichschaltung der städtischen „Gefolgschaft“ in Stuttgart. Die Anwendung des Berufsbeamtengesetzes auf Angestellte und Arbeiter

Mit ihrem Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums (kurz: Berufsbeamtengesetz) vom 7. April 1933 verschafften sich die Nationalsozialisten einen uneingeschränkten Zugriff auf den gesamten öffentlichen Dienst. Von nun an konnten sie alle Personen aus dem öffentlichen Dienst entfernen, die ihnen aus politischen oder religiösen Gründen missliebig waren. Auch die jüdischen Beamten, Angestellten und Arbeiter im Staatsdienst
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Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

Anlässlich des Tags des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern wir an drei jüdische Karlsruher Ministerialbeamte, die unter dem Vorwand des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933 aus ihren Ämtern in den badischen Landesministerien verdrängt wurden. Es handelt sich dabei um Erich Naumann, Dr. Fritz Hirsch und Dr. Siegfried Weißmann. Ihre
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Geschichte(n) schreiben – Die „Verreichlichung“ der Justiz als Erfolgsgeschichte?

Am 9. Januar 1935 verkündet der „Völkische Beobachter“ feierlich, dass von nun an die Landesjustizverwaltungen Badens und Württembergs in den Händen des Reichsjustizministers liegen würden. Unter der Überschrift „Die Übernahme der Länderjustizverwaltungen auf das Reich“ wurde von den Festakten in Karlsruhe und Stuttgart berichtet, während derer unter Anwesenheit des Reichsjustizministers Gürtner und seiner Staatssekretäre, der
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„Hitler – Der Künstler als Politiker und Feldherr“ – Interview mit Prof. Dr. Wolfram Pyta über seine Herrschaftsanalyse des Diktators

Sina Speit sprach mit Prof. Dr. Wolfram Pyta, Leiter der Abteilung für Neuere Geschichte am Historischen Institut der Universität Stuttgart, über seine Monographie „Hitler – Der Künstler als Politiker und Feldherr. Eine Herrschaftsanalyse“ und den Mehrwert kulturwissenschaftlicher Konzepte in der Erforschung der nationalsozialistischen Dikatur. Sina Speit: Sehr geehrter Herr Prof. Pyta, in Ihrer umfangreichen Studie
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„Wie Karlsruhe die Volksweihnacht feierte“ – Nationalsozialistischer Weihnachtskult in Baden 1936

Festlichkeiten schenkte man unter nationalsozialistischer Herrschaft besondere Aufmerksamkeit, da diese im Allgemeinen dazu dienen sollten, die propagierte „Volksgemeinschaft“ zu etablieren und zu stärken. Diese „Volksgemeinschaft“ schloss Personen aus, die aufgrund von rassenbiologischen, politischen oder anderen Gründen nicht mit der nationalsozialistischen Ideologie vereinbar waren. Nach innen hingegen sollten die sozialen Unterschiede der „Volksgenossen“ wie Bildung, Herkunft
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Durchhalteparolen aus dem Heidelberger Hotel Viktoria – Paul Schmitthenner als Leiter des badischen Kultusministeriums in den letzten Kriegswochen 1945

Die politische Bedeutung der Landeskultusministerien im „Dritten Reich“ bestand vor allem in ihren Beiträgen zur Implementierung der nationalsozialistischen Ideologie in der „Volksgemeinschaft“, insbesondere in den Schulen. Ihre Verantwortung hierfür versuchten die Amtsspitzen und höheren Beamten der Kultusministerien nach 1945 zu verschleiern. Damit waren sie vor den Spruchkammern auch recht erfolgreich, da diese zumeist die formalen
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„Die regionale NS-Täterforschung voranbringen…“ – Interview mit Dr. Wolfgang Proske, Herausgeber der Buchreihe „Täter Helfer Trittbrettfahrer“

2016 erscheint der fünfte Band der Reihe „Täter Helfer Trittbrettfahrer“ zur regionalen Täterforschung in Baden-Württemberg. Moritz Hoffmann sprach mit Dr. Wolfgang Proske, dem Initiator des Projekts, über die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit durch ehrenamtliche Autorinnen und Autoren und die Wahrnehmung der nationalsozialistischen Vergangenheit in regionalen Strukturen. Moritz Hoffmann: Sie haben 2008 das Projekt „Täter Helfer Trittbrettfahrer“
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„Im Umlauf bei…“: Bürokratische Alltagspraxis in der Zivilverwaltung im Elsass. Oder: Über die Kunst, Kürzel zu entziffern.

Eine der Hauptaufgaben des Forschungsprojektes ist es, die nationalsozialistische Politik der badischen und württembergischen Ministerien aus der ihnen eigenen Verwaltungskultur heraus zu ergründen. Das heißt, wir versuchen zu rekonstruieren, ob und inwiefern eine ganz bestimmte Art zu verfahren Einfluss darauf hatte, was von der NS-Ideologie umgesetzt wurde – oder auch nicht. Ein besonders wichtiger Teil
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„Schweineschmalzstullenfresser“ und „Hopfenjauchekonsument“: zwei anonyme Kommentare zu den „rassischen Säuberungen“ an der Universität Heidelberg 1933

Ihre wohl wichtigsten Beiträge zur Errichtung der nationalsozialistischen Diktatur leisteten die Landesministerien in Baden und Württemberg mit dem Vollzug der personellen „Gleichschaltung“ des öffentlichen Dienstes im Frühjahr und Sommer 1933. Die Verantwortlichen in den Ministerien in Karlsruhe und Stuttgart beschränkten sich dabei nicht auf die rein administrative Umsetzung des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom
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„Wir wollten auch Lücken in der städtischen Erinnerung thematisieren“ – Interview mit Daniela Gress, M.A.

Am 19. Oktober wird im Heidelberger Rathaus die Ausstellung „Herausgerissen. Deportation von Heidelbergern 1940“ eröffnet, die vom Arbeitsbereich Minderheitengeschichte und Bürgerrechte in Europa organisiert wurde, der dem Lehrstuhl für Zeitgeschichte des Historischen Seminars zugehörig ist. Über die Planung und Durchführung der Ausstellung, die von Studierenden gestaltet wurde, sprach Moritz Hoffmann mit Daniela Gress, M.A., die
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Durchs Raster gefallen: die gescheiterten Bemühungen der Ehefrau des badischen Kultusministers Otto Wacker um eine Witwenrente

In einer Zuschrift auf meinen Blogartikel über die Trauerfeierlichkeiten für den 1940 verstorbenen badischen Kultusminister Otto Wacker wurde die Frage aufgeworfen, ob Wackers Ehefrau in der Bundesrepublik eine Witwenrente erhalten habe. Ich konnte diese Frage nicht unmittelbar beantworten, weil ich zwar die Spruchkammerakte Wackers kannte – gegen ihn wurde posthum ein Entnazifizierungsverfahren durchgeführt, um eine
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„Abschied von einer deutschen Mutter“. Die Inszenierung der Trauerfeier für die Obermedizinalratsgattin Elisabeth Schmelcher

Im Alter von nur 29 Jahren verstarb am 10. März 1939 Elisabeth Schmelcher, die Ehefrau des Obermedizinalrats im badischen Innenministerium und Leiters des Gesundheitsamts Karlsruhe Dr. Otto Schmelcher, kurz nach der Geburt ihres fünften Kindes. Wenige Tage später erschien in der badischen NS-Zeitschrift „Der Führer“ ein Artikel mit dem Titel „Abschied von einer deutschen Mutter“.
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Moderne Wissenschaftskommunikation als Informations- und Interaktionsprozess: Start der App „NS-Ministerien in BW“

Die neu gestartete App „NS-Ministerien in BW“ ist neben der Website mit dem dazugehörigen Blog ein weiterer wichtiger Bestandteil des auf den Aufbau und die Stärkung von Beziehungen zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit ausgerichteten innovativen Kommunikationsmanagements des zeithistorischen Forschungsprojektes „Geschichte der Landesministerien in Baden und Württemberg in der Zeit des Nationalsozialismus“. Der Projektteilbereich „Public History“ hat
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„Die Beamten […] mit dem bestmöglichen Rüstzeug für die Erfüllung ihrer Verwaltungsaufgaben auszustatten“: Die Eröffnung der Verwaltungsakademie in Straßburg am 18. Dezember 1940

Am 18. Dezember 1940 versandte Adolf Hitler an den „Reichsminister und Chef der Reichskanzlei“ Hans-Heinrich Lammers das nachstehend zitierte Telegramm in die Bismarckstraße 5 nach Straßburg: „Ich danke Ihnen für die Meldung von der heute erfolgten Eröffnung der Verwaltungsakademie in Strassburg und wünsche der neuen Beamtenhochschule im alten deutschen Kulturlande am Oberrhein erfolgreiche Arbeit im
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Propaganda der Machtübernahme: Polemiken gegen die demokratischen Vorgängerregierungen in Baden im NSDAP-Parteiblatt „Der Führer“

Die Machtübernahme in den Ländern im Frühjahr 1933 verlief ähnlich wie auf der Reichsebene: Die systematische Beschneidung der Handlungsmöglichkeiten der politischen Opposition durch Verhaftungen und Zeitungsverbote wurde von massiver Propaganda in der nationalsozialistischen Parteipresse begleitet. Diese zielte darauf, zum einen die neuen Machthaber möglichst vorteilhaft in Szene zu setzen und zum anderen die Protagonisten der
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Die Veröffentlichung digitaler Quellen zur Geschichte Badens durch die Badische Landesbibliothek in Karlsruhe

Wer die Geschichte der badischen Ministerien und ihrer nachgeordneten Behörden wissenschaftlich untersucht, wird um die amtlichen Publikationen nicht herumkommen. Neben dem Gesetz- und Verordnungsblatt sind hier namentlich die Amtsblätter zu nennen, die die Ministerien zur Unterrichtung der gesamten öffentlichen Verwaltung des Landes regelmäßig herausgaben. Das gilt auch für die Zeit des Dritten Reiches. Zur Unterstützung
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„dks u hhi…“ [Danke schön und Heil Hitler]: Zur Datierung politischer Entscheidungen bei der Besetzung des Elsass

Am 22. Juni 1940 unterzeichnete Frankreich ein Waffenstillstandsabkommen mit dem deutschen Reich – und zwar in Compiègne, am selben Ort, an dem das besiegte Deutsche Reich 1918 einen Waffenstillstand mit Frankreich unterzeichnet hatte. In dem Abkommen von 1940 wurden Elsass und Lothringen mit keinem Wort erwähnt. Und doch sollte dieser symbolische Akt den Beginn der deutschen
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„Der Austausch mit der heutigen Beamtenschaft kann sehr hilfreich sein“ – Interview mit Dr. Stefanie Middendorf, Teil 2

Den ersten Teil des Interviews mit Dr. Stefanie Middendorf können Sie an dieser Stelle lesen. Sina Speit: Inzwischen gibt es mehrere Forschungsprojekte zu ehemaligen Ministerien und Behörden auf Reichsebene, wie auch zum Reichsarbeitsministerium. Ist das „Reichsfinanzministerium“ darunter eine Organisation, dessen Geschichte auf ein spezielles öffentliches Interesse stößt? Dr. Stefanie Middendorf: Das Projekt hat seinen Ursprung
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„Organisationsgeschichte erzählt sich nicht aus sich selbst“ – Interview mit Dr. Stefanie Middendorf, Teil 1

Dr. Stefanie Middendorf, Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und in dem Forschungsprojekt „Geschichte des Reichsministeriums der Finanzen in der Zeit des Nationalsozialismus“, stellte im Rahmen des Workshops „Bausteine einer Verwaltungsgeschichte des Nationalsozialismus im Reich und in den Ländern“ am 16. April 2015 in Heidelberg ihr Teilprojekt über die Institutionsgeschichte des Reichsfinanzministerium in der Weimarer Republik
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„Es gehört mehr dazu als die reine Auszählung der Personen“ – Interview mit Dr. Ulrike Schulz und Dr. Martin Münzel, Teil 2

Den ersten Teil des Interviews mit Dr. Ulrike Schulz und Dr. Martin Münzel können Sie an dieser Stelle lesen. Moritz Hoffmann: Eine der Thesen zum Auswärtigen Amt im Nationalsozialismus war, dass sich das Innenleben nach 1933 nicht so stark änderte – können Sie schon absehen, wie es sich hierzu im Reichsarbeitsministerium verhält? Dr. Ulrike Schulz:
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„Das Ministerium ist gar nicht so leicht zu fassen“ – Interview mit Dr. Ulrike Schulz und Dr. Martin Münzel, Teil 1

Im Rahmen des Workshops „Bausteine einer Verwaltungsgeschichte des Nationalsozialismus im Reich und in den Ländern“, der am 16. April 2015 in Heidelberg stattfand, führte Projektmitarbeiter Moritz Hoffmann ein Interview mit Dr. Ulrike Schulz und Dr. Martin Münzel. Als Wissenschaftliche MitarbeiterInnen der „Unabhängigen Historikerkommission zur Aufarbeitung der Geschichte des Reichsarbeitsministeriums in der Zeit des Nationalsozialismus“ stellten Sie ihr Forschungsvorhaben
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„ein gewisser Stock von ehrlichen, treuen und gewissenhaften Beamten“ – ein Rückblick des Freiburger Historikers Gerhard Ritter auf die Wissenschaftspolitik in Baden vom Jahresende 1945

Das Bild einer weitgehend unpolitischen Landesverwaltung, die während der nationalsozialistischen Herrschaft im Rahmen ihrer Möglichkeiten sachorientierte Arbeit geleistet habe, wurde in den ersten Nachkriegsjahren vorwiegend von den Betroffenen selbst gezeichnet. Nicht nur nachgeordnete Mitarbeiter der Ministerialbürokratie, sondern auch hohe Beamte betonten in den Spruchkammerverfahren, denen sie sich nach 1945 ausgesetzt sahen, immer wieder die Sachkompetenz
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Beamtenbildung im Sinne des Nationalsozialismus: Die Verwaltungsakademien

In der Frage nach Leitbildern des Beamtentums im Nationalsozialismus hatte die nationalsozialistische Regimeführung nur sehr vage Vorstellungen: Der Ablehnung des „Parteibuchbeamtentums“ der Weimarer Republik und der argwöhnischen Abneigung gegenüber allem Bürokratischen, wie sie beispielsweise Hitler deutlich formulierte, steht kein klar umrissener alternativer Leitgedanke zum Wesen der Beamtenschaft gegenüber. Leitvorstellungen der NS-Akteure für den „nationalsozialistischen Beamten“
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Der badische Aktenknoten – im Elsass

„Jetzt google ich schon über eine Stunde und kann nirgends im I[nter]net eine Anleitung finden, wie man diesen doofen Badischen Knoten macht…,“ kann man 2010 im Forum von FoReNo, einem Internetportal für Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte sowie andere Angehörige juristischer Berufe lesen. Die Akten, welche die hier klagende Kanzleiangestellte aus Heidelberg erhalten hatte, waren mit einem
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Filmaufnahmen von der Beisetzung des badischen Kultusministers Otto Wacker 1940

Im Zuge der Materialsammlung für den Blogartikel „Die Trauerfeierlichkeiten für den badischen Kultusminister Otto Wacker 1940“ erging eine Anfrage an das Stadtarchiv Offenburg, ob dort Informationen über den Verbleib einer Bildnisbüste Otto Wackers vorliegen, die nach dem Tod des Kultusministers von dem Karlsruher Bildhauer Otto Schließler in vier Ausfertigungen erstellt wurde. Ein Exemplar erhielt die
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War Hitler Vegetarier? Eine Anekdote als Aufgabe für Historiker

„Nach der Versammlung haben Wagner und ich im Hotel Sonne, in dem er abgestiegen war, eine kurze Unterredung mit Hitler, wobei ich erstaunt war, ihn nach einer so langen und anstrengenden Rede so frisch vorzufinden. Erwähnenswert war, daß er Leberknödel speiste, wie ich erfuhr, das einzige Fleischgericht, das er zu sich nahm.“ Walter Köhler, im
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„Entwelschung“ – „Entschwabung“: Von gallischen Hähnen, Reichsadlern und dem Straßburger Münster

Das Elsass gehört zu jenen Grenzregionen, die ständig ihre staatliche Zugehörigkeit wechselten: allein zwischen 1870 und 1945 wurde es viermal zwischen Frankreich und Deutschland hin- und hergeschoben: Nach dem deutsch-französischen Krieg 1870/71 musste Frankreich Elsass-Lothringen abtreten. Nach der deutschen Niederlage im Ersten Weltkrieg ging es wiederum zurück an Frankreich. Im Juni 1940 besetzte die deutsche
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Herzlich Willkommen auf unserem Blog

Blogs sind in den Geistes- und Sozialwissenschaften mittlerweile zu einem etablierten Medium der Wissenschaftskommunikation und des Wissenstransfers geworden. Im Rahmen des Projekts „Geschichte der Landesministerien in Baden und Württemberg während der Zeit des Nationalsozialismus“ möchten wir die Möglichkeiten, die dieses Format bietet, zum direkten und wechselseitigen Austausch mit der interessierten Öffentlichkeit nutzen.
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Die Trauerfeierlichkeiten für den badischen Kultusminister Otto Wacker 1940

Der politische Stellenwert der Landesministerien in Baden und in Württemberg spiegelt sich auch in ihren repräsentativen Handlungen wider, die zu untersuchen eines der Anliegen des Forschungsprojekts ist. Hierbei sind verschiedene Aspekte von Interesse, etwa die Frage, inwiefern sich die Landesministerien in bewusstem Bruch mit der Symbolpolitik der demokratischen Vorgängerregierungen um die Etablierung eigenständiger Repräsentationsformen bemühten
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Propaganda in bewegten Bildern: „Der Staatsakt vom 8. Mai 1933“

  Als Robert Wagner am 5. Mai 1933 vom Reichspräsidenten Paul von Hindenburg zum Reichsstatthalter von Baden ernannt wurde, trat er neben seinem bisherigen Parteiamt als Gauleiter auch ein staatliches Amt an. Die Einsetzung, die es ihm ermöglichte, die Landesregierung zu ernennen und Landesgesetze zu erlassen, wurde drei Tage später, am 8. Mai 1933, mit
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Friedrich Müller-Trefzer: Ein „Kollaborateur der ersten Stunde“ im badischen Staatsministerium 1933

Die vorliegende Quelle bietet einen rückblickenden Bericht eines hohen badischen Ministerialbeamten über dessen Einschätzung der nationalsozialistischen „Machtergreifung“ und den eigenen Beitritt zur NSDAP. Dieses „Ego-Dokument“ ist nicht zuletzt deshalb aufschlussreich, weil es zahlreiche Aspekte berührt, mit denen sich das Projekt zur Aufarbeitung der Geschichte der baden-württembergischen Landesministerien beschäftigt. In diesem Projekt wird es nicht zuletzt
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Die Landesministerien im nationalsozialistischen Patronagegeflecht. Der Karlsruher Ministerialrat Herbert Kraft als Ansprechpartner für Wünsche von Parteigenossen

Die Parteibuchwirtschaft ist kein genuines Kennzeichen der nationalsozialistischen Herrschaft, da es parteipolitisch motivierte persönliche Gunsterweisungen staatlicher Stellen auch in anderen Ländern, zu anderen Zeiten und in ganz anders beschaffenen politischen Systemen gegeben hat und immer noch gibt.

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Furchtlos und treu. Zur Geschichte einer Devise 1817-1952

Im Juni 1933 schreibt Konrad Graf von Degenfeld als Vorsitzender des Bundes für Heimatschutz in Württemberg und Hohenzollern einen Brief an das Württembergische Staatsministerium. Nachdem die „nationale Revolution“ in so vielen Bereichen die ursprünglichen Verhältnisse vor der anderen Revolution 1918 wiederhergestellt habe, bitte er darum, dies auch beim Wappen des Landes zu tun
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Kriegsteilnehmer, jung, Parteigenosse. Bemerkungen zu den badischen Ministern

„Ein alter PG kann alles!“ Mit diesem Satz soll der Reichskommissar und spätere Reichsstatthalter von Baden, Robert Wagner, die Bedenken Walter Köhlers, der sich der ihm zugedachten Aufgabe als künftiger Leiter des badischen Finanzministeriums nicht gewachsen fühlte und diese zunächst ablehnte, beiseite gewischt haben.
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Der Nationalsozialist als guter Patriot: Karl Pflaumer, badischer Innenminister

Am 10. März 1933 wurde der badische Polizeibeamte Gustav Walther zu Innenminister Karl Pflaumer vorgeladen. Was er dort erlebte, beschrieb er später als Zeuge im Spruchkammerfahren gegen Pflaumer so: „Ich wurde geschlagen und getreten. Vor einer Zimmertür bekam ich  einen sehr starken Faustschlag von hinten in das Gesicht, so dass ich an die Wand taumelte
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