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Präsentation der Abschlusspublikation im Staatsarchiv Ludwigsburg: Die badischen und württembergischen Landesministerien in der Zeit des Nationalsozialismus

Kommissionsmitglieder sowie Vertreter der Baden-Württemberg Stiftung und des MWK während der Pressekonferenz (v.l.n.r.: Prof. Dr. Christiane Kuller, Prof. Dr. Frank Engehausen, Dr. Andreas Weber, Ministerin Theresia Bauer, Prof. Dr. Wolfram Pyta, Prof. Dr. Edgar Wolfrum, Dr. Denise Burgert) (Foto: Viktor Fichtenau)

Es ist geschafft! Am 29. April 2019 wurde im Staatsarchiv Ludwigsburg nach mehr als vier Jahren intensiver Forschungs- und Schreibarbeit der erste Teil der Abschlusspublikationen unseres Forschungsprojekts der Presse und der Öffentlichkeit vorgestellt. Vor der öffentlichen Abendveranstaltung betonte die Wissenschaftsministerin Theresia Bauer vor der Presse, dass der „verantwortungsvolle Umgang mit der Geschichte des Nationalsozialismus […] elementar für unsere gesellschaftliche Identität wie auch für die politische Kultur [ist]“. Für die Landesregierung sei „dieses anspruchsvolle Forschungsprojekt von immenser Bedeutung, denn hier wird die Rolle der institutionellen Vorgänger unserer heutigen Landesministerien systematisch untersucht und historisch bewertet“, so Bauer weiter.

Die Gruß- und Dankesworte von Ministerin Bauer, der Vorsitzenden der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg Prof. Dr. Sabine Holtz sowie Prof. Dr. Wolfram Pyta richteten sich auch an die Baden-Württemberg Stiftung, die für die Finanzierung des Projekts knapp 1,5 Millionen Euro bereitstellte. Daneben hob Wolfram Pyta die projektbegleitenden Public History Maßnahmen hervor, darunter diesen Internetauftritt sowie die Projekt-App, dank derer unsere treuen Leserinnen und Leser stets auf dem neuesten Stand der Forschung gehalten werden konnten. Die Buchvorstellung wurde durch einen Vortrag von Prof. Dr. Martin Sabrow (Direktor des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam) über die Vergangenheitsaufarbeitung abgeschlossen.

Obwohl unser Projekt nun auf der Zielgeraden angelangt ist, wird der Internetauftritt fortgeführt werden. Mindestens bis zum Erscheinen des zweiten, nun im Manuskript vorliegenden Teils der Abschlusspublikationen, der 2020 als Buch veröffentlicht werden wird, wollen wir Sie weiter informieren: etwa mit Blogartikeln zu interessanten Themen, darunter solche, die für die Abschlusspublikationen nicht berücksichtigt werden konnten und sich beim Aufräumen der Schreibtische wiedergefunden haben beziehungsweise wiederfinden werden, mit Berichten über weiter laufende Projektkooperationen und auch mit Hinweisen auf die Resonanz, die der erste Teil der Abschlusspublikationen hoffentlich bald in der Fachöffentlichkeit finden wird.

Prof. Dr. Martin Sabrow (Direktor des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam) während seines Vortrags zur „Vergangenheitsaufarbeitung. Wohl und Wehe eines Paradigmas“ (Foto: Viktor Fichtenau)

Die Ludwigsburger Veranstaltung diente nicht nur dem Rückblick, sondern auch dem Ausblick auf ein neues Vorhaben: Ende des vergangenen Jahres wurde erneut mit der finanziellen Unterstützung der Baden-Württemberg Stiftung ein Nachfolgeprojekt ins Leben gerufen: „Reintegration, Schuldzuweisung und Entschädigung – Bewältigung und Nicht-Bewältigung der NS-Vergangenheit in den drei Vorgängerländern Baden-Württembergs 1945-1952“. Dieses Forschungsprojekt knüpft an die Ergebnisse des abgeschlossenen Projekts an und nimmt die unmittelbare Nachkriegszeit in den Vorgängerländern Baden-Württembergs für den Zeitraum zwischen 1945 und 1952 in den Blick. Während das Projekt zwar an bereits abgeschlossene sowie laufende behördengeschichtliche Forschungen anknüpft, setzt es dennoch eigene Akzente: „Wir wollen untersuchen, wie die Kontinuitäten ermöglicht wurden und welche Folgen sie für die Opfer des Nationalsozialismus hatten, und es soll aufgezeigt werden, wie die südwestdeutschen Landesregierungen im Umgang mit der NS-Vergangenheit eigene Handlungsspielräume nutzten, die sich ihnen im Übergang von der alliierten Besatzungsherrschaft zur Gründung der Bundesrepublik boten“, so Prof. Dr. Edgar Wolfrum während der Pressekonferenz. Das neue Forschungsteam wird unsere Leserinnen und Leser ebenfalls auf der neu eingerichteten Internetpräsenz (https://ns-kontinuitaeten-bw.de) sowie bald über die bereits auf Ihren mobilen Endgeräten installierte App über ihre Forschungsergebnisse informieren.

Weiterführende Informationen und Presseberichte:
Pressemitteilung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst vom 29. April 2019: Publikation „Die Landesministerien in Baden und Württemberg in der Zeit des Nationalsozialismus“ vorgestellt

Berichterstattung von SWR-Aktuell: Aufarbeitung des Nationalsozialismus. Rolle der Landesministerien in NS-Zeit wurde unterschätzt

Berichterstattung der Süddeutschen Zeitung: Hilfe der Landesministerien für NS-Regime unterschätzt

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