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Moderne Wissenschaftskommunikation als Informations- und Interaktionsprozess: Start der App „NS-Ministerien in BW“

Der Startbildschirm der neu gestarteten App des Forschungsprojektes

Der Startbildschirm der neu gestarteten App des Forschungsprojektes

Die neu gestartete App „NS-Ministerien in BW“ ist neben der Website mit dem dazugehörigen Blog ein weiterer wichtiger Bestandteil des auf den Aufbau und die Stärkung von Beziehungen zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit ausgerichteten innovativen Kommunikationsmanagements des zeithistorischen Forschungsprojektes „Geschichte der Landesministerien in Baden und Württemberg in der Zeit des Nationalsozialismus“. Der Projektteilbereich „Public History“ hat sich zum Ziel gesetzt, über den im historischen Arbeitsprozess üblichen Austausch zwischen Experten aus den Bereichen Wissenschaft, Archivwesen und Verwaltung hinaus gerade auch die bis dato nur in sehr wenigen Fällen ausgeschöpften Interaktionsprozesse mit Bürgerinnen und Bürgern zu fördern. Wissenschaft als eine „gesellschaftliche Aufgabe“ sollte immer auch vor dem Hintergrund eines Austauschprozesses zwischen Teilen der Gesellschaft und Wissenschaftlern definiert werden.

„Public History“ steht damit auch für eine entscheidende Veränderung der öffentlichen Kommunikation von Wissenschaft. Statt diese zum Auftakt und zum Abschluss eines Forschungsprojektes gezielt in Richtung des gewünschten Zielpublikums zu steuern und diesem dann kaum oder keine Feedbackmöglichkeiten zu geben, verschieben sich die Aktivitätspotenziale merklich: Unser Ziel ist es, bereits projektbegleitend einen Pool an Informationen und Interaktionen bereitzustellen, auf den unterschiedliche Bezugsgruppen – je nach Bedarf und Interessenlage – aktiv zugreifen können. Zu den angesprochenen Bezugsgruppen gehören neben Wissenschaftlern unterschiedlicher Disziplinen vor allem auch Studierende historisch arbeitender Fächer der Geistes- und Kulturwissenschaften, Schüler sowie natürlich alle an der Landes- und Verwaltungsgeschichte interessierten Bürgerinnen und Bürger.

Diese Veränderung in der Kommunikation und öffentlichen Diskussion von Forschungsergebnissen bedeutet auch, dass nicht mehr allein klassische Printmedien wie Abschlussberichte, Projektdokumentationen und Fachbücher genutzt werden. Digitale Kommunikationskanäle sind auch für die Arbeit von Historikerinnen und Historikern interessant. Um die gewünschten Interaktionsprozesse gewährlisten zu können, gilt es deshalb auch insbesondere heute gängige und generationenübergreifend genutzte web-basierte Medienformate einzusetzen. Websites, Blogs und Apps helfen, den wissenschaftlichen Arbeitsprozess mit partizipativen und interaktiven Elementen zu koppeln. Das Public in Public History steht dann nicht mehr als ein Synonym für eine generalisierte und damit anonyme und in der Regel passive Öffentlichkeit. Public History definiert sich stattdessen über den Prozesscharakter des Forschungsprozesses und nicht (allein) über dessen Produkte. Der aktive Einbezug von Bürgerinnen und Bürgern trägt dazu bei, eine große Bandbreite an Perspektiven und Akteure unterschiedlichster Felder miteinzubeziehen.

Die App bietet unter anderem Informationen zu den badischen und württembergischen Ministern in der Zeit des Nationalsozialismus

Die App bietet unter anderem Informationen zu den badischen und württembergischen Ministern in der Zeit des Nationalsozialismus

Die ab dem 1. September 2015 in den einschlägigen App-Stores sowie über die Projekt-Website erhältliche App „NS-Ministerien in BW“ ist für sowohl für Smartphones als auch für Tablet-PCs mit den Betriebssystemen iOS und Android verfügbar. Neben den umfangreichen Informationen zur Landesgeschichte sowie zu Ministern und Ministerien in Baden und Württemberg in der Zeit des Nationalsozialismus (Biografien, Zeitleisten und Kartenmaterial) liefert die App mehrmals monatlich neue Einblicke in den laufenden Forschungsprozess: Dies geschieht in Form eines Blogs, das historische Einzelaspekte des Projektes in den Blick nimmt, aber auch ganz allgemein Werkstattberichte über Arbeitsprozesse und -methoden im Arbeitsalltag von Historikerinnen und Historikern liefert.

Das Herzstück der App: Mit dem Foto-Uploader können Sie uns unkompliziert Quellen aus eigenem Besitz zukommen lassen

Das Herzstück der App: Mit dem Foto-Uploader können Sie uns unkompliziert Quellen aus eigenem Besitz zukommen lassen

Das Herzstück der App stellt aber der Foto-Uploader dar: Mit dieser Funktion können interessierte Bürgerinnen und Bürger dem Forschungsprojekt Ideen und Hinweise oder in ihrem persönlichen Besitz befindliche historische Quellen wie Fotos, Plakate, Briefe oder auch Tagebücher schnell und einfach – in Form eines digitalen Fotos – dem Projektteam übermitteln.

Die Verbindung verschiedener medialer Quellen wie zum Beispiel Texte, Fotos, Grafiken, Videos zu einem gebündelten Informationsfluss trägt dazu bei, dass diese im Kontext des Projektes jeweils die ihnen innewohnenden Stärken, zu denen unter anderem die Vermittlung von Unmittelbarkeit, Erlebniswert und Emotion (Fotos, Videos), die Ermöglichung inhaltlichen Tiefgangs (Texte) oder das Schaffen von Überblick (Grafiken, Karten) gehören, ausspielen können. Durch die Nutzung verschiedener web-basierter Medienformate und die aktive Beteiligung der Öffentlichkeit entsteht so vielleicht ein transmediales Geschichtsuniversum, in welches die Zwischen- und Endergebnisse des Forschungsprojektes eingebettet sind.

Die App ist verfügbar in App Store bzw. Play Store sowie unter folgenden Links:

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